Raumakustik

Die akustische Eignung eines Raumes für bestimmte Nutzungen (z. B. Flur, Empfangsbereich mit Wartezone, Kantine, Büroraum, Callcenter) wird von vielen Faktoren beeinflusst. Das Ziel der raumakustischen Planung ist es einen Raum zu schaffen, in dem man sich mühelos verständigen kann und den man nicht als zu laut oder als zu leise empfindet. Die Raumakustik beschäftigt sich damit, durch welche Oberflächen optimale Hörbedingungen im Raum geschaffen und welche Schallabsorber eingesetzt werden. Je nach Nutzungsart eines Raumes gibt es unterschiedliche raumakustische Anforderungen (DIN 18041 und VDI 2569).

Fachbegriffe


Schall

Wohlklingende Töne, Musik, Knalle, Rauschen, Knistern oder gesprochene Sprache – all das ist Schall. Jedes Schallereignis löst in der Luft eine kleine Schwankung des Luftdrucks  aus, der sich in der Umgebung ihrer Erzeugung ausbreitet. Je lauter ein Schallereignis, desto höher ist der Schalldruck. Der Schall breitet sich in alle drei Raumrichtungen aus.

Dezibelskala

0 dB: absolute Stille

20 dB: tickende Armbanduhr

40 dB: leise Unterhaltung, ruhige Bibliothek

50 dB: ruhiges Büro

60 dB: normales Gespräch

70 dB: belebtes Büro, laute Sprache

80 dB: starker Straßenverkehr

120 dB: Flugzeug-Triebwerk

Hintergrundgeräuschpegel

Der Hintergrundgeräuschpegel in einem Raum hängt von den baulichen Gegebenheiten ab und davon, wie die Räume schalltechnisch ausgerüstet sind. Ein zu hoher Hintergrundgeräuschpegel in Büroräumen kann die geistige Leistungsfähigkeit einschränken.

Nachhallzeit

In jedem geschlossenen Raum kann die Nachhallzeit bestimmt werden und liefert so die Grundlage für eine Bewertung der raumakustischen Bedingungen. Vereinfacht ausgedrückt gibt sie die Zeitdauer an, die ein Schallereignis benötigt, um unhörbar zu werden. An ihr lässt sich die akustische Qualität eines Raumes schnell und objektiv ablesen. Sie hat eine unmittelbare Wirkung auf die Sprachverständlichkeit in einem Raum. Je höher die Nachhallzeit, desto größer ist der „Echo“-Effekt in einem Raum. Der Hauptgrund für eine schlechte Raumakustik ist meistens eine für den Verwendungszweck des Raumes zu lange Nachhallzeit.

Schallabsorption

Schallabsorber sind Materialien, die auftreffenden Schall dämpfen bzw. in andere Energieformen umwandeln. Ein Schallabsorber, der 100 % des auftreffenden Schalls „schluckt“, hat einen Schallabsorptionsgrad von 1 – eine vollständig reflektierende Fläche einen Schallabsorptionsgrad von 0.

Materialien

Jede Oberfläche ist akustisch wirksam. Eine glatte, harte Oberfläche wie eine Betonwand oder eine gekachelte Fläche reflektiert den Schall fast vollständig. Ein dickes textiles Polster, eine hochabsorbierende Akustikdecke oder ein spezielles akustisches Wandpaneel haben einen hohen Schallabsorptionsgrad. Für jedes Material lässt sich der frequenzabhängige Absorptionsgrad ermitteln. Mit diesen Werten kann im Planungsprozess die Nachhallzeit eines Raumes optimal eingestellt werden. Die in Schallabsorbern eingesetzten Materialien reichen von Schaum, über Wolle, Filz, Textilien, wie z. B. Teppich mit speziellem Akustikrücken, bis hin zu speziell entwickeltem Membrankörper mit organischer Wabenstruktur.

Schallabsorber

Schallabsorber lassen sich im Rahmen der akustischen Bürogestaltung an unterschiedlichen Stellen im Raum einsetzen:
• an der Decke
• am Boden
• an der Wand
• als Einrichtung

Auch Raumsysteme wie Phone Booths und Meeting Pods werden in offenen Büroflächen eingesetzt und funktionieren als Rückzugsorte: Sie sind schallisolierend durch Schallschutzglas und Absorptionsmaterial im Inneren. Einige Raumsysteme sind auch von außen mit Schallabsorbern ausgestattet.

Eine gute Raumakustik verbessert die Konzentrationsfähigkeit, ermöglicht offene kommunikative Bürolandschaften und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Aufgabe der raumakustischen Planung ist eine optimale Abstimmung aller Oberflächen und Elemente im Raum.

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Quellenangabe

Industrieverband Büro und Arbeitswelt e. V. (IBA), Fachschrift Nr. 8, Raumakustik, Akustische Bedingungen am Arbeitsplatz effektiv gestalten, Autoren: Dr. Catja Hilge, Dr. Christian Nocke, Dr. Mats Exter, Akustikbüro Oldenburg, 3. Auflage, 2016.